Es war bestens angerichtet am gestrigen Samstagabend in der restlos ausverkauften Kreissporthalle Gensungen für ein anspruchsvolles Handball-Event. Zwei fantastische, faire Fan-Lager sorgten dabei von Anfang an für Gänsehaut-feeling pur.
Durch ein unruhiges Wechselbad der Gefühle schwamm dabei der TV Kirchzell im Verlauf des Matchs bei der ESG Gensungen/Felsberg.
Nach einer bis zu Minute 20 völlig ausgeglichenen Begegnung schienen dem TVK zum Ende der ersten Hälfte hin die berühmten Felle destrasiös davonzuschwimmen. Trainer Alex Hauptmann bemängelte unglaubliche zwölf technische Fehler in Abschnitt eins im Spiel des TVK. Er erkannte seine Mannschaft laut eigener Aussage im negativen Sinn nicht wieder gegenüber der letzten Auftritte.
Trotzdem lag man zu diesem Zeitpunkt „nur“ mit 13:18-Toren zurück.
Die Halbzeitansprache der beiden Übungsleiter des TVK fiel entsprechend deftig und deutlich aus.
Wer hat danach noch einen Pfifferling auf den Gast aus dem Odenwald gegeben? Auch den Live-Ticker zu Hause hätte man am liebsten enttäuscht ausgeschaltet.
Doch mitnichten! In Abschnitt zwei düpierte und deklassierte Kirchzell seinen Gastgeber mit einem 18:11-Lauf förmlich, der nicht mehr wusste, wie ihm geschah. Man zog Gensungen dabei quasi eindrucksvoll mit den eigenen Waffen seine in Hälfte eins noch so giftigen und ungemein scharfen Zähne.
Das Mehr an (Handball)-Pfeilen im Köcher und deutlich mehr Körner in petto hatte fortan, eindeutig und sagenhaft der TV Kirchzell. Mit einer in Abschnitt zwei mehr als beeindruckenden Team-Top-Leistung holte man sich beim Meisterschaftsfavoriten mit 31:29-Sieg zwei immens wichtige Punkte ab.
Einen Feldspieler des TVK hervorzuheben, würde dem tollen Spiel nicht gerecht, denn jeder von ihnen zeigte nach dem Wechsel größte Einsatzbereitschaft und Engagement.
Trotzdem sollte man besonders vor Torhüter Tobias Jörg alle zur Verfügung stehenden Hüte ziehen. Was er 60 Minuten lang an spektakulären Paraden zeigte, ging nicht mehr auf die bekannte Kuhhaut. (Unter vielem anderen parierte er auch noch zwei Siebenmeter).
Die Schlusssirene ging letzten Endes im nicht enden wollenden Siegestaumel der erneut großen, zu Recht frenetischen TVK-Gemeinde unter. Sogar mit diversen Privat-PKW`s hatten sich Kirchzeller Anhänger auf den langen 235-Km-Weg nach Nordhessen gemacht, es hatte sich gelohnt. Alle Achtung und Anerkennung dafür! Die anschließende Heimfahrt mit dem Fan-Bus war dann leicht feucht-fröhlich und sichtlich zum Genießen.
Den phänomenalen Erfolg tüteten nachfolgende Akteure ein: Jörg, Löffelmann; Osifo 6, Zhuk 6/2, Ihmer 5, Häufglöckner 5, Blank 4, Schnellbacher 4, Soloviov 1, Hauptmann, Heinrich, Wolf, Mattern, de Waha