Nein, es war kein handballtechnischer Leckerbissen am gestrigen Abend in Miltenberg. Vielmehr lieferten sich der TV Kirchzell und die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II vor 400 Zuschauern einen Abstiegs-Abnutzungs-Kampf pur auf allerhöchstem Niveau. Was da auf beiden Seiten vor allem kämpferisch in die Waagschale geworfen wurde, war wirklich aller Ehren wert.
Der TVK begann äußerst zähflüssig und nervös, erst in Minute 11:09 !!! gelang den Hausherren der erste Treffer zum 1:3. Danach wogte die Partie hin und her, der Gast zelebrierte überwiegend schwindelerregend temporeichen Sport und ging mit einer 13:10- Führung in die Kabine.
Dutenhofen-Münchholzhausen II lies zunächst keinen Deut nach, Kirchzell erzielte durch eine unglaublich aggressive, trotzdem fair zupackende Abwehr den Anschluss. Danach scheiterte die HSG immer und immer wieder am uneingeschränkten Zerberus des Matches, Tobias Jörg. Was er an Paraden zeigte, grenzte schon an ein „unglaublich, unfassbar,“ er nagelte seine Kiste förmlich zu, schien unüberwindbar zu sein.
Aufgrund dessen ging Kirchzell im Fortlauf der zweiten Hälfte in Führung. Dieser Vorteil wuchs zum Ende hin auf bis zu sechs Tore an. Nach der Schlusssirene war ein 26:23- Erfolg für die Einheimischen auf der Anzeigetafel zu lesen.
Spieler, Trainerstab, begeisterte Zuschauer waren ob dieses erfolgreich gestalteten Vier-Punkte-Spiels vollkommen ausgelaugt. Die Begeisterung bei allen Beteiligten war trotzdem grenzenlos, man vernahm sehr gerne, dass so mancher Stein vom Herzen plumpste.
Die nächste Herkulesaufgabe wartet bereits am kommenden Samstag auf die Kunz-Hauptmann-Crew. Dort trifft man dann auf TuS 04 Dansenberg. Dansenberg, im Pfälzerwald gelegen und ein Stadtteil von Kaiserslautern, hat ein ausgeglichenes Punktekonto aufzuweisen. Somit steht der samstägliche Gastgeber im gesicherten Mittelfeld jenseits von gut und böse da. Kirchzell braucht auch am kommenden Wochenende, wenn nur irgendwie möglich, ein weiteres Erfolgserlebnis.
Man wird zur Unterstützung der Mannschaft einen Fanbus einsetzen, um dem gegnerischen Fanblock die Stirn sowie Paroli bieten zu können. Vielleicht werden zusätzlich auch noch einige Privat-PKW`s vollgepackt, damit mit einer tollen, akustischen Begleitung ein Erfolg ermöglicht werden kann.
Karlheinz Dolzer