TV 1908 Kirchzell

Kirchzell verschenkt klare Führung und verliert gegen den TuS Dansenberg

Ei­ne bit­te­re 18:25 Nie­der­la­ge muss­te der TV Kirch­zell am Samstagabend ge­gen den TuS Dan­sen­berg hin­neh­men. Die Zuschauer sahen ein kurioses Spiel in der Mil­ten­ber­ger Sport­hal­le.

Nach den ersten 20 Minuten, in denen die Gäste lediglich zwei Tore zustande brachten, hätte wohl keiner einen Pfifferling auf Dansenberg gesetzt. Doch was dann in Halbzeit zwei passierte, das hätte in der Form auch keiner erwartet.

Ohne den grippekranken Niklas Ihmer und den noch immer verletzten Brian Heinrich zeigten die Kirchzeller von der ersten Minute an ein ganz anderes Gesicht als noch zuletzt in Friesenheim-Hochdorf. Aggressiv in der Abwehr, mit viel Kampfgeist ausgestattet und schnell auf den Beinen legten die Hausherren einen guten Start hin und führten nach sieben Minuten schon mit 4:1. TuS-Trainer Frank Müller nahm die erste Auszeit und versuchte, seine dezimierten Jungs wach zu rütteln. Aber der TVK verteidigte weiter sehr gut, nutzte die Fehler von Dansenberg geschickt aus und hatte auch die Dreh- und Angelpunkte des Gegners, Rückraumspieler Gunnar Dietrich und Jan Claussen sowie Sebastian Bösing am Kreis, unter Kontrolle. 

Die Gäste versuchten es ab Mitte der ersten Hälfte immer wieder mit dem siebten Feldspieler. Doch auch das störte den TVK nicht. Nach 20 Minuten stand es 8:2 und beim 9:3 nahm Frank Müller seine zweite Auszeit. Tim Häufglöckner setzte zunächst noch einen drauf (10:3), doch in der Folge agierten die Kirchzeller nicht mehr so konsequent und Dansenberg nutzte dies, um bis zur Pause den Rückstand auf vier Treffer zu verkürzen. Nur sieben Gegentore ließ der Odenwaldexpress in 30 Minuten zu. Das zeugte von einer sehr stabilen Defensive. Allerdings hätten es im Angriff zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Treffer mehr sein können.

Sofort nach Wiederbeginn erhöhte der starke Tim Häufglöckner per Strafwurf zum 12:7. Kurz danach drehte sich das Blatt und es war unglaublich zu sehen, wie sich ein Spiel innerhalb weniger Minuten völlig verändern konnte. Der gut aufgelegte Tom Spieß sah in der 34. Minute nach einem Foul am ehemaligen Erstliga-Spieler Gunnar Dietrich die Rote Karte. Keine Minute später sah TuS-Spieler Marco Holstein ebenfalls Rot nach einem Foul an Tim Häufglöckner. Und wieder Sekunden später musste Häufglöckner verletzt vom Parkett und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Ihmer krank, Heinrich verletzt, Spieß mit Rot disqualifiziert, Häufglöckner verletzt – die Alternativen auf der TVK-Bank schmolzen und die Ausfälle der beiden Leistungsträger waren nicht zu kompensieren.

So kippte innerhalb kürzester Zeit das Spiel, das der TVK bis dato sicher verwaltete und aus einem 12:7 wurde ein 12:13 (38. Minute). Zwar gelang Joshua Osifo noch das 13:13 (40. Minute). Doch die Gäste nutzten die Gunst der Stunde, steigerten sich und mit fünf Toren in Folge zogen sie auf 18:13 (47. Minute) davon. Jetzt lief es gerade andersrum und den Hausherren gelangen bis dahin lediglich zwei Treffer. TVK-Trainer Andi Kunz nahm die Auszeit, brachte den lange verletzten Nachwuchsspieler Louis Hauptmann auf Halbrechts, wechselte zum Ende hin den Torhüter. Aber es half alles nichts. Der TVK verliert mit 18:25.

TuS-Trainer Frank Müller freute sich für sein Team: „Wir haben vorm Spiel gesagt, dass wir heute einen Schritt nach vorne machen wollen. In Halbzeit eins war es einer nach hinten, in Halbzeit zwei gefühlt zwei nach vorne. In den ersten 30 Minuten war die Bereitschaft nicht da. Das war nach der Pause besser und da war der Schlüssel zum Erfolg die Abwehr.“ TVK-Coach Andi Kunz gratulierte dem Gegner zum Sieg und machte aber auch seiner Mannschaft für die Abwehrarbeit in Halbzeit eins ein Riesenkompliment. »Was letzte Woche in Friesenheim so schlecht war, haben wir aufgearbeitet und heute zu Beginn gut gemacht. Auch das dominante gegnerische Kreisläuferspiel, das in Halbzeit zwei zum Tragen kam, haben wir zunächst gut unterbunden. Nach der Pause war es umgedreht. Aber durch den Ausfall von zwei Leistungsträgern kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hoffen nur, dass Tim keine schlimme Verletzung hat.“

Am kommenden Samstag geht es für den TV Kirchzell zum Derby bei der HSG Rodgau Nieder-Roden.

TV Kirchzell: Jörg, Löffelmann, David 2, Häufglöckner 4/4, Polixenidis 5, Schnellbacher 1, Blank, Spieß 3, Meyer-Ricks, Osifo 3, Soloviov, Hauptmann, Mattern

Bilder vom Spiel findet ihr hier:

https://www.tv-kirchzell.de/?page_id=407&imagetvkgalleryid=80