So eine Begegnung muss man erst mal absacken lassen.
Kirchzell begann gut, sehr gut und zeigte bis Minute 22:58 sein wohl bestes und stärkstes Saisonspiel. 10:3! stand es zu diesem Zeitpunkt für den Gastgeber und kein Zuschauer gab da noch einen Steinpilz auf das Gäste-Team.
Doch schon kurz danach musste man zu der unerklärlichen Erkenntnis kommen, dass der Kontrahent bei bis dahin schon zwei genommenen Auszeiten nicht klein beigeben würde. Die TVK-Abwehr kam nach überragender Anfangsphase etwas ins Schwimmen und mit einem 11:7- Vorsprung wurden die Seiten gewechselt.
Nach der Pause drehte der nun gut sortierte Gast ungemein, voll und ganz auf. Treffer um Treffer wurde aufgeholt und bereits in Minute 46:49 war die berühmte Messe beim 13:18 unabdingbar gelesen, ohne dass Pfarrer Prokschi anwesend gewesen wäre.
Hinzu kam die unglückliche rote Karte für Tom Spieß nach nicht einmal 34 gespielten Minuten. Während bei Kirchzell die Köpfe nun immer tiefer sanken, spielte sich TUS 04 Dansenberg so etwas wie in einen Rausch und feierte am Ende einen überaus stark bejubelten 25:18- Erfolg.
Fazit: Der TVK musste seinem unglaublich hohen Anfangstempo schon vor der Halbzeitsirene Tribut zollen, warum auch immer! Im zweiten Abschnitt kam man zu keinem Zeitpunkt mehr in die Gänge, wirkte äußerst saft- und kraftlos. Trotzdem wurde versucht, das Spiel immer noch einigermaßen offen zu gestalten.
Nächsten Samstag steht der ungemein schwere Gang zur überaus ambitionierten HSG Rodgau Nieder-Roden an. Die Baggersee-Piraten haben sich seit sehr vielen Jahren in der 3. Handball-Bundesliga etabliert und glänzen Saison für Saison mit vorderen Tabellenplätzen. Doch auch dieses Match fängt erst mal bei 0:0 an und man darf gespannt wie ein Fitzbogen sein, wie der TVK sich dort präsentiert und schlägt. Überraschungen gehören zu jedem Sport dazu, doch ein Sieg in Nieder-Roden wäre natürlich einer Sensation gleichzusetzen.
Karlheinz Dolzer