Leider wurden die Jungs von Trainer Andi Kunz am vergangenen Samstag in Hanau für ihre Mühen nicht belohnt. Nachdem sie über lange Zeit mit der HSG mithalten konnten, ging ihnen am Ende dann doch etwas die Puste aus. Auch fehlende Wechselmöglichkeiten, die aus den Verletzungen von Nico Polixenidis, Niklas Depp und Michael Meyer-Ricks folgten, trugen ihr übriges zur Niederlage bei.
Die offensive Abwehr der Kirchzeller stellte die Hausherren vor einige Probleme. Nachdem es 1:1 stand, konnten sich die Hanauer zwar bis auf 4:1 absetzen, aber die ca. 60 mitgereisten Fans peitschen ihre Jungs nach vorne und beim Stand von 6:6 nach 23 Minuten war plötzlich wieder alles offen. Doch nach dem 8:8 kassierte Kirchzell eine Zeitstrafe, die unpassender nicht hätte sein können. Auch im Angriff blieben die Kirchzeller immer wieder an der wuchtigen und körperlich stärkeren Abwehr Hanaus hängen. So ging es mit einer 10:8 Führung für die Hausherren in die Pause.
Doch auch nach dem Seitenwechsel ging die Partie kampfbetont weiter. Aber beide Mannschaften leisteten sich eindeutig zu viele Fehler, weshalb sich keiner entscheidend absetzen konnte. Andi Kunz sagte dazu nach dem Spiel: „Wir haben kämpferisch absolut überzeugt. Klar, haben wir kleine Fehler gemacht, die Hanau ausgenutzt hat. Aber das gehört dazu. Daran müssen wir arbeiten. Wir haben keine Spieler dabei, die einfache Tore erzielen können. Das ist kein Vorwurf, doch wir müssen auch daran arbeiten.“ Vor allem Hanaus Michael Malik mit seinen 10 Treffern konnte sich immer wieder durchsetzen.
Aber der Odenwaldexpress gab nicht auf, kämpfte sich zurück ins Spiel und so konnte man bis 10 Minuten vor Schluss an den Hanauern dran bleiben. Dann waren die Akkus leer. Mit Josip Punda fehlte im Angriff ein weiterer wichtiger Akteur in den Kirchzeller Reihen „Ich konnte ihn nur überwiegend in der Abwehr einsetzen, da er arge Schulterprobleme hat. Max Gläser und Jonas Wuth waren am Ende stehend K.O – bedingt durch die offensive Abwehr“, sagte Andi Kunz. Trotzdem kamen seine Jungs in der 53. Minute nochmal auf 17:16 heran. Doch am Ende reichte es nicht und man musste sich mit 22:18 geschlagen geben.
Nach dem Spiel lobte Andi Kunz seine Jungs: „In Hanau müssen wir nicht gewinnen. Wir haben nach Northeim gesehen, dass wir kämpferisch und emotional noch Luft nach oben haben. Das müssen wir nutzen.“
HSG Coach Olli Schulz zeigte sich nach diesem Arbeitssieg erleichtert: „Es war ein sehr zähes Spiel. Wir hatten viele Probleme mit einer sehr unorthodoxen Abwehr der Kirchzeller. Am Ende hatten wir durch die Alternativen von der Bank ein bisschen mehr Durchschlagskraft. Wir haben 60 Minuten gut verteidigt, aber vorne haben wir bisschen was vermissen lassen, um das Spiel früher zu entscheiden. Es hat mir die Tiefe im Angriff gefehlt. Und die 1-1-Situationen liefen nicht so wie gewollt. Kompliment an den TVK, der aufopferungsvoll gekämpft hat. Bei uns hat man gemerkt, dass uns unter anderem die beiden Rückraum Mitte-Spieler gefehlt haben. Am Ende haben Nuancen das Spiel entschieden.“
Für Kirchzell geht es nun am kommenden Wochenende zuhause gegen die SG Leutershausen. Andi Kunz erhofft sich, dass sich das Verletztenlager bis dahin lichtet und er Michael Meyer-Ricks vielleicht wieder einsetzen kann.
TVK: Eul, Jörg; Schneider, Wuth 3, Gläser 1, T. Häufglöckner 2, Schnellbacher 2, David 1, Punda 3/1, L. Häufglöckner, Heinrich 6/4