TV 1908 Kirchzell

Spitzenreiter Kirchzell im Derby zu stark für Obernburg

Das mit Span­nung er­war­te­te Ober­li­ga-Der­by zwi­schen der Tus­po Obern­burg und dem TV Kirch­zell hat die Er­war­tun­gen er­füllt: Die bei­den Lo­kal­ri­va­len lie­fer­ten sich am Sams­ta­g­a­bend in der Va­len­tin-Ball­mann-Hal­le ein in­ten­si­ves Spiel, das die Zu­schau­er über 60 Mi­nu­ten mi­t­riss.

Am Ende triumphierte unser Team des TV Kirchzell, das zwar zahlreiche Nadelstiche der Obernburger hinnehmen musste, diese aber souverän wegsteckte und sich schließlich mit 29:24 durchsetzen konnte.

Dass das Derby keine alltägliche Partie ist, machten die beiden Kontrahenten schon in den Anfangsminuten klar: Bis in die Haarspitzen waren die Spieler auf beiden Seiten motiviert, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg und kämpften verbissen um jeden Ball. Tuspo-Coach Rudi Frank ließ dabei TVK-Schlüsselspieler Tim Häufglöckner zunächst in eine enge Manndeckung nehmen, doch der flinke Rückraumspieler konnte sich der Sonderbewachung immer wieder entziehen. Sein Bewacher Martin Bieger musste schon früh eine Zeitstrafe absitzen, woraufhin Frank seine Taktik umstellte, Häufglöckner etwas mehr Leine gab und Bieger auch immer mal wieder auf Ballgewinne spekulieren ließ.

Die schlagkräftige Offensive des Tabellenführers kam dadurch anfangs nicht ganz so zur Entfaltung, aber die Gäste konnten sich von Beginn an auf ihre starke Deckung verlassen. Für die Tuspo gab es hier meist kein Durchkommen, die halbgaren Würfe, die auf den Kasten der Kirchzeller gingen, waren sichere Beute von Joshua Löffelmann. „Wir haben gegen ihre schnellen Spieler wie Tobias Raab kompakt verteidigt, sie haben sich aufgerieben“, war TVK-Coach Andi Kunz sehr zufrieden mit der Abwehrarbeit seiner Mannschaft, die erst nach siebeneinhalb Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen musste.

Kirchzell war daher von Beginn an vorne und verteidigte diese Führung auch, denn die Tuspo musste sich jeden Treffer hart erarbeiten. Vorentscheidend absetzen, wie im Hinspiel, konnte sich der Spitzenreiter allerdings nicht, denn dazu störten und nervten die Tuspo-Spieler ihre Kontrahenten zu gut, was immer wieder zu Ballverlusten führte, außerdem leisteten sich die Gäste einige technische Fehler und schwache Abschlüsse. „Im Angriff haben wir manchmal zu früh die Entscheidung gesucht“, monierte Andi Kunz. Beim Seitenwechsel hatte sein Team dank eines abgefälschten Wurfes vor der Pausensirene, der doch noch im Tornetz landete, aber schon einen beruhigenden Fünf-Tore-Vorsprung. Auf der Anzeigetafel stand ein 14:19.

Diesen Vorsprung attackierten die Hausherren in Hälfte zwei jedoch mit neuem Eifer – und vielen taktischen Mitteln, denn Rudi Frank ließ nichts unversucht. Obernburg konnte durch großen Einsatz zwar hier und da verkürzen, der TVK schob jedem einzelnen Versuch, eine Aufholjagd zu starten, aber rasch einen Riegel vor. „Es war gut, dass die Tuspo nicht noch mal auf zwei Tore herangekommen ist, wir haben da immer wieder die richtigen Mittel gefunden.“, war Andi Kunz froh.

Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich Kirchzell auf sieben Tore abgesetzt, in den Schlussminuten versuchten es die Obernburger noch mit dem siebten Feldspieler im Angriff und einer offenen Manndeckung, aber die Gäste ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. „Man hat heute gesehen, wer das bessere Team ist“, freute sich Andi Kunz über den Sieg im sehr emotionalen, teils hitzigen Derby.

TV Kirchzell: Jörg, Löffelmann; Blank 4, Häufglöckner 5/3, Heinrich, Ihmer 3, Osifo 5, Schnellbacher 5, Soloviov 2, Spieß, De Waha, Wolf, Zhuk 5