Nichts für schwache Nerven war die Oberliga-Partie unseres TV Kirchzell gegen die TSG Münster am Freitagabend, denn nach klarer Führung des TVK holte Münster, bei dem ein Rückraumspieler überragte, noch auf und hätte beinahe einen Zähler aus Miltenberg mitgenommen – wenn Levgen Zhuk nicht mit der Schlusssirene zum Sieg getroffen hätte.
Gegen den Aufsteiger hatten die Gastgeber, auch ohne den fehlenden Tom Spieß, zunächst alles im Griff und führten nach knapp 20 Minuten mit 10:4. „Die vier Gegentore sprechen für sich“, freute sich TVK-Coach Andi Kunz über die hervorragende Abwehr seiner Mannschaft, die Münster immer wieder aus dem Rhythmus brachte und die Angriffe der Gäste erfolgreich unterbrach.
Allmählich stellte sich die TSG allerdings besser auf die Deckung der Hausherren ein und setzte statt auf Durchbrüche auf die Wurfgewalt von Patrick Weber, der aus der Distanz ein ums andere Mal erfolgreich war. „Beim Seitenwechsel war aber noch alles in Ordnung“, konnte Kunz verschmerzen, dass der Vorsprung seines Teams bis dahin auf vier Tore (14:10) abgenommen hatte.
In der zweiten Hälfte hatte Kirchzell jedoch immer größere Probleme im Angriff und kam gegen die 3:2:1-Deckung und den starken TSG-Schlussmann Johannes Jepsen kaum zum Zug. Auf der Gegenseite traf Patrick Weber, der am Ende auf 13 Tore kommen sollte, immer häufiger und brachte Kirchzell dadurch in die Bredouille: „Das war ein Ritt auf der Rasierklinge, denn wenn wir zu weit herausgerückt sind, gab es Räume für Jonas Ulshöfer“, beschrieb Andi Kunz das Dilemma für seine Defensive.
Münster ging in den Schlussminuten dadurch sogar in Führung, aber Linksaußen Levgen Zhuk sorgte mit seinem Siegtor in allerletzter Sekunde dafür, dass Kirchzell weiterhin ungeschlagen ist. „Ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg“, so unser Coach Andi Kunz.
TV Kirchzell: Büchler, Jörg, Löffelmann 1; Blank 2, Häufglöckner 7/2, Heinrich, Ihmer 4, Mattern, Osifo 3, Schnellbacher 1, Soloviov, De Waha, Wolf 1, Zhuk 7/3