Nein, der TV Kirchzell war am gestrigen Abend wahrlich nicht das bessere, dominierende Team zweier recht schwacher Mannschaften. Die HSG Pohlheim mit seinerseits nur vier Pluspunkten abgeschlagener Tabellen-Vorletzter, machte seine Sache für seine Verhältnisse recht gut.
Kirchzell fand nur selten in den eigenen Spielflow und verhedderte sich im Angriff ein ums andere Mal. Es wurde zwar „breit“ gespielt, doch sehr viele, unnötige Ballverluste nach oft langen Ballstafetten zeigten kaum Wirkung beim Gegner.
Nach einem ausgeglichenen Start hatte der TVK nach 14:18 Minuten beim 10:8- Zwischenstand einen Zwei-Tore-Vorsprung inne, der danach recht leichtfertig hergegeben wurde. Ein unnötiger Bruch im eigenen Spiel sowie zittrige Hände beim Gastgeber sorgten dafür, dass sich Pohlheim danach selbst einen steten Zwei-Tore-Vorsprung heraus arbeitete. Zur eindringlichen Halbzeitansprache der beiden Kirchzeller Übungsleiter stand ein 15:17 aus Sicht des TVK auf der Anzeigetafel.
In Abschnitt zwei wurde es nicht besser, im Gegenteil, man lief ständig einem Rückstand hinterher. Der Plan, Pohlheim würde nun müde werden, ging bis Minute 48:20 zu keinem Zeitpunkt auf. (24:27)
Danach jedoch raufte sich die Heim-Truppe nochmal zusammen, spielte nun geduldiger und mit dem 31:29-Endstand-Treffer von Joshua Osifo war die berühmte Kirchzeller Vorweihnachtsmesse gelesen.
Fazit: Als die Alarmglocken gegen Ende hin schon dunkelrot aufleuchteten, wurde der Bock dann doch noch äußerst glücklich umgestoßen. Man zog somit seinen Kopf gerade nochmal so, in Wildwestmanier, aus der berüchtigten Schlinge. Ausgelassen feierte man mit seinem treuen Gefolge einen Erfolg, der mehr als glücklich daherkam. Als Lohn gab es alle Arten von Schaumküssen für das an diesem Abend erneut stark strapazierte Publikum. Da jedoch Dutenhofen/Münchholzhausen sein Heimspiel gegen den Primus Ferndorf sensationell siegreich gestalten konnte, wurde der Abstand zumindest auf Rang zehn leider nicht geringer. Es wird in 2023 ein Kraftakt vonnöten sein, um das angestrebte Ziel Klassenverbleib noch realisieren zu können. Bei nur noch insgesamt vier Heimspielen sind auch einige Auswärtssiege unabdingbar notwendig.
Frohe Weihnachten euch allen!
Karlheinz Dolzer