TV 1908 Kirchzell

Oberliga Hessen: Die Bayern sind Hessenmeister 2019 – TVK mit Kantersieg gegen Pohlheim

Das große Ziel, die Meisterschaft in der Oberliga Hessen nach Bayern zu holen, ist erreicht. Der TV Kirchzell sicherte sich mit einem klaren Erfolg gegen die Gäste aus Pohlheim den Titel und war dabei nicht mal auf die Schützenhilfe aus Umstadt angewiesen. Denn was diese Mannschaft am Samstag in der Parzivalhalle präsentierte, war Pure Lust am Handball spielen.

Mit großem Selbstvertrauen kamen die Jungs von Trainer Andi Kunz in die Halle und legten los wie die Feuerwehr. Nach drei Minuten stand es 3:0 und in der 9. Minute sah sich der HSG Trainer beim Stand von 6:1 bereits gezwungen seine erste Auszeit zu nehmen, denn seine Mannschaft kam überhaupt nicht ins Spiel. Da auf der rechten und halbrechten Position nur Rechtshänder im Einsatz waren, durchschauten die Kirchzeller natürlich schnell, wo mit einem Angriff zu rechnen war. Dementsprechend wussten sie ihre Abwehrstärke gekonnt einzusetzen.

Aber auch im Tor war auf Tobias Jörg Verlass, er hielt wichtige Bälle und machte es dem Gegner richtig schwer eine Lücke zu finden. So konnte die HSG ihr zweites Tor erst in der 13. Minute erzielen. Die Truppe von Andi Kunz erlaubte sich zwar auch den ein oder anderen Fehler, doch meist wusste die HSG damit gar nichts an zu fangen und scheiterte an der erneut felsenfest stehenden Kirchzeller Abwehr.

Da das Spiel des ärgsten Konkurrenten Offenbach-Bürgel gegen die MSG Umstadt/Habitzheim eine halbe Stunde vor dem Spiel des TVK angepfiffen wurde, machte das Halbzeit-Ergebnis in der Halle schnell die Runde. Der Konkurrent lag nämlich mit 9:18 zurück. Das schürte die Stimmung in der mit über 700 Zuschauern gefüllten Parzivalhalle in Amorbach nur noch mehr. Mit 19:8 ging es dann in die Pause.

In Halbzeit zwei ruhte sich die Mannschaft keineswegs auf der Führung aus, ganz im Gegenteil. Man hielt das Tempo weiter hoch, spielte konzentriert und so hatte die HSG nicht die kleinste Chance zum Zug zu kommen. In der 38. Minute erzielte Maximilian Gläser bereits das 24:9. Für einen Strafwurf der Gegner in der 44. Minute wechselte Andi Kunz nun den Torhüter, brachte Niklas Eul für Tobias Jörg. Und Eul hält. Die Fans feierten bereits, denn vielen war spätestens jetzt klar, dass dieses Ergebnis für die HSG nicht mehr zu drehen war und dass gleichzeitig die TSG Offenbach/Bürgel eine herbe Niederlage einstecken muss. Von den Pohlheimern war in den Schlussminuten dann nicht mehr viel Gegenwehr zu sehen, die Mannshaft resignierte und ließ den künftigen Hessenmeister ziehen.

So stand am Ende ein 32:19 auf der Anzeigetafel und bei Mannschaft, Trainer und Fans brachen alle Dämme. „Es ist so unglaublich. Ich kann es noch gar nicht fassen“, sagte Lukas Häufglöckner direkt nach dem Spiel und war sich mit Tobias Jörg einig, dass sie wohl erstmal eine Nacht „drüber schlafen“ müssten. Stefan Schwab, Bürgermeister und 1. Vorsitzender des Hessenmeisters war sichtlich stolz auf die Leistung des Odenwaldexpresses: „Die Mannschaft hat eine tolle Runde gespielt und das Wichtigste verinnerlicht: Spiele werden in der Abwehr gewonnen. Aber auch in Sachen Willen und Kampfgeist ist die Mannschaft unschlagbar. Der Dank geht aber auch an unsere tollen Zuschauer.“

Ex-Trainer Gottfried Kunz, der sich nach 25 Jahren Traineramt nun um die Mannschaftsbetreuung kümmert, sagte nach dem Spiel: „Wir wollten vor zwei Jahren ein zukunftsfähiges Team aufbauen. Das ist uns nach eineinhalb Jahren geglückt. Wir können nur hoffen, dass die Mannschaft nun eine ganze Weile so zusammen bleibt. Ob es für die 3. Liga reicht, muss man sehen. Doch jetzt genießen wir erst einmal den Augenblick.“

Durch die Verdünnung in der 2. Bundesliga von 20 auf 18 Mannschaften, die sich auch bis zur Oberliga zieht, gibt es für die 12 Oberliga-Meister nur 10 freie Plätze. Deshalb wird eine Relegation gespielt. Im ersten dieser Relegationsspiele geht es für den TV Kirchzell am kommenden Samstag, den 11. Mai um 19:30 Uhr in der Parzivalhalle gegen den TV Hochdorf.

TV Kirchzell
Jörg, Eul, Kiss; Schneider, Polixenidis 1, Wuth 2, Gläser 7, T. Häufglöckner 5, David 3, Punda 1, L. Häufglöckner 4, Heinrich 8/7, Horak, Meyer-Ricks 1.