Der Zweitplatzierte gegen den Elften der Tabelle. Eigentlich eine klare Sache. Aber so eindeutig war das Spiel am Samstag in der Parzivalhalle nicht, als Kirchzell die Bundesliga-Reserve aus Melsungen empfang.
Die Gäste starteten gut, brachten die Kirchzeller nach 6 Minuten bereits mit 1:3 in Rückstand. Josip Punda konnte dann durch zwei Strafwürfe den 3:4 Anschluss herstellen, ehe Melsungen wieder auf 3:6 davon zog. Wieder brachte Josip Punda sein Team heran, doch nach dem 5:6 in der 12. Minute gelang den Hausherren in den folgenden Minuten nicht viel, so dass sich TVK-Coach Andi Kunz der 13. Minute zur Auszeit gezwungen sah. Doch auch die Ansage zur Auszeit schien nicht wirklich etwas zu bewirken. Melsungen erhöhte danach sogar auf 5:10. Beim Stand von 6:11 sahen sich die Gäste plötzlich in doppelter Unterzahl auf dem Feld wieder. Zwei Spieler hatten kurz hintereinander die 2-Minuten-Strafzeit gesehen. In dieser Zeit gelang dem TVK lediglich ein Tor durch Kapitän Nico Polixenidis. Nach der folgenden Auszeit der Gäste kam der TVK etwas besser in Schwung, vor allem die Abwehr stand besser und Tobias Jörg konnte einige Bälle parieren. Ihm ist es auch zu verdanken, dass es dann mit 13:13 in die Halbzeitpause ging.
Die Halbzeit-Ansprache von Andi Kunz muss dann wohl etwas deutlicher ausgefallen sein, denn nach der Pause kamen seine Jungs besser in Tritt und erkämpften sich viele Bälle. Leider konnten vor allem die freien Würfe aufs Tor nicht zielgenau eingenetzt werden. So wurden viele Chancen vergeben und man konnte sich nie mit mehr wie zwei Toren absetzen. Die Gäste arbeiteten sich immer wieder heran, die Begegnung war bis zur letzten Minute absolut offen. Nach dem 22:22 Ausgleichstreffer durch die Gäste zog Andi Kunz seine letzte Auszeit. Es waren noch 34 Sekunden auf der Anzeige. Der TVK-Coach machte seinen Jungs nochmal Mut und rief zu Entschlossenheit auf. Tim Häufglöckner war es, der dies in einem Zweikampf zeigte und zum 23:22 traf. Die Gäste kamen 20 Sekunden vor Schluss zwar nochmal in Ballbesitz, konnten ihren Angriff aber nicht mit Erfolg krönen, bekamen dann noch einen direkten Freiwurf, den Tobi Jörg aber souverän halten konnte und seinem Team so den 23:22- Heimsieg und die weiterhin weiße Weste sichern konnte.
Trainer Kunz war nach dem Spiel verärgert über die Leistung seiner Jungs: „Ich habe bei keinem das Bemühen gesehen, mit dem Kopf zu agieren, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wir können das wesentlich besser.“
Die Gelegenheit das zu zeigen bietet sich am kommenden Samstag, da muss der Odenwaldexpress zum schweren Auswärtsspiel bei der TSG Münster anreisen.
TV Kirchzell:
Jörg, Eul, Kiss, Punda 9/7, Polixenidis 4, T. Häufglöckner 3, Gläser 2, Fegert 2, David 1, Heinrich 1/1, Meyer-Ricks 1, Schneider, Wuth, L. Häufglöckner