Teilweise wie ein Orkan fegte der TV Kirchzell am gestrigen Abend vor tollen 470 Zuschauern im Derby über die HSG Hanau hinweg. Zweimal wurde sogar mit Kempa- Treffern schlitzohrig in die Trickkiste gegen bedauernswerte Grimmstädter gegriffen.
Der TVK stellte in Verbindung eines grandios aufgelegten Tobias Jörg im Tor eine schier unüberwindbare Abwehr fast im gesamten Match. Ob Tempogegenstöße, tolle Kreisanspiele, einem immens starken Rückraum, vom Siebenmeterstrich oder auch von den Außenpositionen, es klappte einfach (fast) alles.
Es war also realer, unglaublich schneller und effektiver Sport auf höchstem Niveau auf Seiten des TVK angesagt, der mit stets fairen Mitteln die HSG in die Schranken verwies. Der TVK geriet im gesamten Match nicht einmal in Rückstand und beherrschte seinen Gegner über die vollen 60 Minuten einmalig und rigoros.
Nach anfangs noch ziemlich ausgeglichenem Verlauf nahmen die Einheimischen das Zepter beeindruckend in die Hand und zeigten ihren Fans Handballsport vom Allerfeinsten. Die Gäste spielten eigentlich gar nicht so schlecht, prallten jedoch an der roten Wand immer und immer wieder vehement ab.
Über die Stationen 5:5, 9:5, 12:8, 14:9, 16:10 (Halbzeit), hatte man sich bereits ein beruhigendes Sechs-Tore-Polster erarbeitet.
Auch in Abschnitt zwei fuhr man mit seinem Sturmlauf fort und führte mit teilweise zehn Toren Unterschied. Beim 28:20 in Minute 49:56 war die Kirchzeller Prokschi-Messe bereits eindeutig gelesen.
Bereits zwei Minuten vor Toresschluss gab es stehende Ovationen der restlos begeisterten TVK-Anhänger.
Kurz nach 21:00 Uhr stand also in Stein gemeiselt fest, dass nach einer längeren Leidenszeit und Sieglosigkeit gegen Hanau wieder mal gewonnen werden konnte.
Spieler hervorheben erübrigt sich und wäre nicht gerechtfertigt, es war ein überaus phantastisches Teamwork schlechthin an diesem Abend.
Nun heißt es, diesen Flow am 22.2. mit nach Mundenheim zu nehmen. Der samstägliche Gastgeber steht dabei tief am Abgrund, hält mit 7:35 Punkten das Tabellenschlusslicht gnadenlos in seinen Händen.
Trotzdem wird der TVK gut beraten sein, das Match nicht auf die leichte Schulter zu nehmen (siehe Bergische Panther!).
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden erneut TVK-Anhänger die 90-Kilometer-Fahrt in Angriff nehmen, wenn es in einem Ludwigshafener Stadtteil heißen wird: Auf geht´s TVK und hobtse……
Karlheinz Dolzer