Ja, auf sensationell ca. 150 Kirchzeller Anhänger war am gestrigen Samstagabend in Groß Bieberau erneut Verlass. Sie schrieen sich mit ihrem durchdringenden, beeindruckenden „Hobtse“ den Hals beinahe und vehement aus ihren gestressten Kehlen.
Kirchzell kam bei diesem Handball-Oberliga-Kracher wie schon zuletzt recht träge in die Partie und lag in Folge meistens zurück. Einige vermeidbare, technische Fehler des TVK nutzte der Gastgeber mit großer Zielstrebigkeit stets zu seinen Gunsten aus.
Über die Stationen 6:3 (7:37), 10:7 (15:40), 15:13 (25:27) lag Groß Bieberau beim 17:14- Halbzeitstand voll in seinem eigenen Soll, führte bis dahin völlig verdient.
Nach 32:22 lag der TVK gar mit 15:19 zurück, um sich danach Tor um Tor heranzukämpfen.
Durch einen Siebenmeter-Treffer egalisierte Levgen Zhuk zum 22:22-Ausgleich nach Minute 44:33.
Die Crunchtime schien beim eigenen 24:25-Rückstand (50:02) unaufhaltbare Fahrt aufzunehmen.
Doch mitnichten! Kirchzell spielte danach ruhig, abgeklärt, routiniert und äußerst agil seine letzten zehn Minuten im Stile einer Klassemannschaft herunter. Diese zehn Minuten wurden dann mit sage und schreibe 7:3 für sich entschieden.
Der TVK hatte im Gegensatz zu Bieberau also noch genügend giftige Pfeile in seinem Köcher, legte einen gewaltigen Hammerendspurt hin.
Der 32:27- Erfolg ging letztendlich im grenzenlosen Jubel aller an diesem Abend dem großen Erfolg geschuldeten Beteiligten unter.
Zwei Akteure des TVK müssen aus einer ungemein homogenen Einheit dann doch noch in den Vordergrund gestellt werden.
Tom Spieß war nicht nur wegen seiner zehn! getätigten Einschüsse der überragende Player auf dem Parkett. Auch den Abwehrverbund hielt er, kämpfend wie ein Berserker, größtenteils großartig zusammen.
Aber auch Joshua Löffelmann war mit seiner phänomenalen Leistung im Tor ein toller Faktor beim erst zum Ende hin zustande gekommenen, deutlichen Erfolgs.
Nachdem Gensungen/Felsberg zuletzt zu Hause gegen Pohlheim sensationell patzte und verlor, ist Kirchzell nun in einer recht komfortablen Situation angekommen.
Mit einem Erfolg gegen Gensungen könnte man sich danach bei dann noch drei ausstehenden Partien sogar noch zwei Niederlagen erlauben.
Die restlos ausverkaufte Halle in Miltenberg wird am 20.4. ab 19:30 Uhr beben und aus allen Nähten platzen. Dafür werden die enthusiastischen Fans des TVK schon Sorge tragen.
Karlheinz Dolzer