Nicht gerade einen Sahnetag hatte der TV Kirchzell am gestrigen Sonntag gegen die Haspo Bayreuth erwischt. Fahrig mit seinen Chancen ist man umgegangen und mit unglaublich vielen technischen Missgeschicken belastet lud man den Gegner geradezu ein, sein tempogeladenes Spiel durchzuziehen.
Bayreuth langte mit seiner sehr offensiven Deckung kräftig und oft am Rand des Erlaubten zu, um am Ende verdientermaßen und zurecht mit 27:25 Toren zu gewinnen. Bayreuth fehlte mit Tom Elschner ein Schlüsselspieler und Leistungsträger Paul Saborowski sah bereits in Minute 1:11 berechtigt die rote Karte.
So, jetzt haben wir leichteres Spiel, das war wohl der Gedanke in den Kirchzeller Köpfen. Doch auch bei den Einheimischen fehlte bereits kurz nach Spielbeginn für den Rest des Matchers Tom Spieß, zuletzt Dreh- und Angelpunkt in der TVK- Maschinerie, der mit einer Wadenblessur klein bei geben musste.
Die starken Gäste wurden nun keck und kecker und führten ab Mitte der ersten Hälfte bis zum Schluss ständig, um am Ende völlig verdient die Punkte mit in die Wagnerstadt zu nehmen.
Jetzt schleunigst den Mund abputzen, weiter machen, das sollte die TVK- Devise ab sofort sein. Denn bereits am kommenden Donnerstag wartet die nächste, knackige Aufgabe auf Kirchzell. Nach einer kurzen Trainingseinheit am Mittwochmorgen in Großwallstadt wird sich der kleine TVK- Tross Richtung Hamburg auf den Weg machen, um dort zu übernachten.
Am frühen Donnerstagnachmittag wird man die ungemein lange Reise gen äußersten Norden nach Flensborg fortsetzen. Ab 17:00 Uhr ist dort wohl erneut mit einem Handballkrimi zu rechnen. Die DHK Flensborg liegt mit 1:9 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz der Relegation.
Meist knappe, unglückliche und negative Matches zeigen jedoch, dass der Gastgeber nicht so schlecht sein kann. Kirchzell muss aber auf sich schauen und unbedingt einen überlebensnotwendigen Erfolg einfahren. Noch hat man alles in den eigenen Händen, doch peinliche und weh tuende Ausrutscher wie gegen Bayreuth sollten ab sofort tunlichst vermieden werden.
Karlheinz Dolzer