Aus diesem Grund strömen die Fans im Zwei-Wochen-Rhythmus so zahlreich in die Dreifachsporthalle Miltenberg: Das Derby gegen Gelnhausen zum Beispiel vor (fast) vollem Haus beinhaltete alles, was ein Handballspiel so hergeben kann. Raffinesse, größter Einsatz, tolle Torhüterleistungen. Das bessere, wenn auch äußerst glücklichere Ende, hatte der Gast für sich gepachtet.
Kirchzell begann sehr gut, führte mit 3:0 und im Abwehrverbund wurde einschließlich Torhüter Löffelmann bis dahin sehr gut gearbeitet. Auch die beiden euphorischen Fanlager lieferten sich ein überaus heißes, aber faires Gefecht.
Gelnhausen war mit einer sehr lautstarken und großen Anhängerschar präsent, aber auch die TVK-Fans gaben wahrlich ihr bestes. Es entwickelte sich das erwartet enge Match mit bis zur Halbzeit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft (11:9).
Kirchzell stockte nach der Halbzeiterfrischung kurzzeitig zu einer Drei-Tore-Führung auf.
Danach kam der Odenwaldexpress etwas ins Stocken. Mit unglaublich rasantem Spiel über die Mitte ging nun der TVG seinerseits in Führung. Einen Zwei-Tore-Vorteil hielt der Gast danach bis Minute 55:37.
Was danach folgte, war Dramatik pur. Meyer-Ricks verkürzte, Löffelmann entschärfte einen Siebenmeter. Der letzte, verzweifelte, erfolglose Angriff des TVK verpuffte. Was sich anschloss, waren lang anhaltende Jubelorgien der Gästeabteilung. Kirchzell hätte wenigstens einen Punkt verdient gehabt und im einheimischen Lager war riesengroße Tristesse angesagt.
Am kommenden Samstag startet bereits die wegweisende Rückrunde für den TVK. Gegner sind dann die TSG-Männer aus dem pfälzischen Haßloch. Man will gegen Haßloch, wie in deren Holidaypark, keine Achterbahnfahrt unternehmen. Vielmehr soll der Gast mit unbändigem Kampfgeist in die Knie gezwungen werden.
Die Gäste haben bisher neun Spiele siegreich gestalten können, nur vier an der Zahl wurden negativ gestaltet. Man belegt derzeit mit herausragenden 18:8 Punkten einen im Vorfeld nicht für möglich gehaltenen vierten Platz in der Tabelle. Haßloch mit seinem routinierten und erfahrenen Kader hat eine großartige Sequenz aufzubieten und stellt eine weitere Herkulesaufgabe für Kirchzell dar.
Also TVK-Fans, feuert eure Jungs so euphorisch, wie zuletzt geschehen, an. Die Nichtabstiegsränge sind nach wie vor noch nicht zu weit weg, und der Klassenverbleib bleibt auch weiterhin nicht illusorisch.
Anwurf für die Partie ist am Samstag, 3.12., um 19:30 Uhr in der Dreifachsporthalle Miltenberg
Karlheinz Dolzer