Der TV Kirchzell hatte sich gegen die Gäste der HG Oftersheim/Schwetzingen am vergangenen Samstag vorgenommen unbedingt beide Punkte zuhause zu behalten. Am Ende können Andi Kunz und seine Jungs glücklich sein über das Remis.
Kirchzell startete gut in die Partie, Leon David traf gleich im ersten Angriff zum 1:0. Die HG Oftersheim/Schwetzingen konnte wenig später ausgleichen ehe Josip Punda beim 7m am gegnerischen Torhüter Benedikt Müller scheiterte, im Nachschuss aber traf. Der an diesem Tag gut aufgelegte Tom Jansen konnte wiederum ausgleichen. In der 6. Minute gab es für den TVK bereits den zweiten Strafwurf, wieder trat Josip Punda an und erneut vergab er diesen. So war die Begegnung die ersten 10 Minuten völlig offen und es stand 4:4.
Tobias Jörg zeigte sich zu diesem Zeitpunkt erneut sehr stark und durch seine Paraden und die Tore von Lukas Häufglöckner und Maximilian Gläser konnte sich Kirchzell mit 6:4 absetzen. Dann wurde es sehr hektisch auf dem Parkett. Beide Mannschaften rannten völlig aufgescheucht von einer zur anderen Seite. Einzig Gästespieler Tom Jansen behielt die Ruhe und nutzte die einfachen sich ihm bietenden Chancen eiskalt, um das 6:5 und 6:6 zu machen. In der ersten Halbzeit kam er allein so zu fünf Toren. Die Jungs von Andi Kunz kamen einfach nicht mit ihm klar. Man sah, dass sich die Mannschaften nichts schenken würden und es ein sehr kampfbetontes Spiel war.
In der 25. Minute bekam Kirchzell den nächsten Strafwurf zugesprochen, diesmal nahm sich Michael Meyer- Ricks den Ball, um gegen HG-Tormann Müller anzutreten. Dabei traf er diesen im Gesicht und kassierte die rote Karte. Hatte sich der Keeper bewegt oder war er gestanden? Diese Frage stellten sich auch viele Zuschauer und es wurde laut auf der Tribüne. Der TVK musste auf jeden Fall von diesem Zeitpunkt an auf den starken Rückraumspieler verzichten. Ein herber Rückschlag, denn durch die Verletzten Niklas Depp und Brian Heinrich und den angeschlagenen Jonas Wuth wurden die Alternativen zunehmend knapper. Nun musste der Rest der Mannschaft das restliche Spiel voll durchpowern. Das Durcheinander wegen der Disqualifikation machten sich die Gäste zunutze, konnte mit drei Toren in Folge davon ziehen. Mit einem 13:16 ging es dann in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff brachte die HG ihren ersten Angriff direkt im Tor unter, doch der Kirchzeller Tim Häufglöckner zog wenig später wieder nach. Danach schien die Partie bis zur 39. Minute wie eingeschlafen. Weder die Gäste noch die Hausherren brachten ein Tor zu Stande. Beide waren einfach zu hektisch, vergaben die Bälle reihenweise. Dann beim 16:19 schien es plötzlich so, als würde die HG Oberwasser bekommen und die Halle tobte. Der Odenwaldexpress musste nochmal einen Zahn zulegen.
Josip Punda und abermals Tim Häufglöckner waren es, die den TVK wieder ran brachten und zu Beginn der 45. Spielminute war der Ausgleich zum 19:19 da und kurz danach auch die 20:19 Führung. Seit der 26. Minute stand Niklas Eul für den TVK zwischen den Pfosten und nun packte auch er seine Routine aus, war der jungen Mannschaft ein starker Rückhalt, indem er hielt was zu halten war. Vorne wurden Max Gläser, Josip Punda und Tim Häufglöckner immer stärker. Letzterer trat in der 48. Minute mit dem nächsten Strafwurf Benedikt Müller gegenüber und verwandelte sicher zum 22:20.
Die 404 Zuschauer machten aus der Parzivalhalle einen Hexenkessel und HG-Trainer Löhr nahm die Auszeit. Fortan nahmen seine Spieler Tim Häufglöckner an die kurze Leine und spielte mit dem siebten Feldspieler. Beim Stand von 24:22 in der 52. Minute zieht nun auch Andi Kunz die Auszeit und Max Gläser sieht die 2-Minuten. Die Gäste konnten durch Lukas Sauer und Tom Jansen ausgleichen. Das 25:24 durch Josip Punda war dann die letzte Führung des TVK.
Die Gäste legten nun vor und Kirchzell musste alles geben, um dran zu bleiben. Beim 29:30 zehn Sekunden vor Schluss legte TVK-Coach Kunz seine letzte Auszeitkarte. Die HG kassierte nochmal eine Zeitstrafe und Maximilian Gläser stieg hoch und konnte den allerletzten Angriff der Kirchzeller mit der Schlusssirene im Tor unterbringen. Uneinigkeit gab es dann noch darüber, ob das Tor zählt, doch nach kurzer Diskussion am Tisch der Zeitnehmer zeigte auch die Anzeigetafel endlich das 30:30 und damit den Punktgewinn in heimischer Halle für den TV Kirchzell.
Gästetrainer Holger Löhr sagte im abschließenden Trainergespräch: „Sieht man den ganzen Spielverlauf, dann hätten wir gewinnen können, müssen. Doch wir haben in der zweiten Hälfte zu viele Fehler gemacht und die Abwehr hat nachgelassen. Auch haben wir viele eins-eins-Situationen verloren. Trotzdem muss bei 30 Toren auswärts ein Sieg drin sein. Darüber müssen wir sprechen, trotz dem Punkt. Die letzte Minute war ein bisschen komisch.“
Andi Kunz analysierte das Spiel ähnlich: „Tatsächlich war die letzte Minute etwas komisch. Aber es war von der ersten Minute an das erwartete Kampfspiel. Tom Jansen stellte uns vor viele Probleme und wir haben viele einfache Tore kassiert. Nach der roten Karte ist uns die Kraft davon gelaufen. Doch Niklas Eul hielt wichtige Bälle und wir haben über die Gegenstöße die Euphorie in die Mannschaft und Halle zurück geholt. Ungewöhnlich für uns, dass wir vier-, fünfmal Kreis ab bekamen. Wir haben uns da selbst im Weg gestanden.“
Nächstes Wochenende hat die Mannschaft spielfrei und kann sich neu fokussieren und mal durchschnaufen. Erst eine Woche später geht es dann zuhause gegen das Team der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II.
TV Kirchzell: Jörg, Eul, Podsendek, T. Häufglöckner 8/2, Punda 7, Gläser 5, L. Häufglöckner 3, Polixenidis 2, Meyer-Ricks 2, David 2, Schnellbacher 1, Wuth, Schneider, Depp