Wie erwartet gestaltete sich das Spiel am Samstag nicht als Selbstläufer und trotzdem kämpfte sich die Mannschaft des TV Kirchzell durch harte 60 Minuten und entführte anschließend beide Zähler in den Odenwald.
Weiterhin ohne Max Gläser und Brian Heinrich musste Trainer Andi Kunz auskommen und auch sonst passten die Voraussetzungen vor dem Spiel nicht optimal, denn die beiden Jugendspieler Michael Meyer-Ricks und Jan Fegert waren zuvor für die TVG-Junioren in Hanau gefordert und Marcel Schneider spielte mit der zweiten Mannschaft auswärts gegen die HSG Rodenstein.
Für die Hausherren der HSG Pohlheim und auch für alle anderen in der Halle kam es während dem Aufwärmen zu einem richtigen Schreckmoment, der auch dazu führte, dass das Spiel erst mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen werden konnte. Jan Wüst, Torhüter der Pohlheimer, zog sich einen offenen Fingerbruch zu und musste von Sanitätern in eine Klinik gebracht werden. „Das war richtig schlimm. Nicht nur für ihn, auch für alle anderen. Wir wünschen ihm wirklich alles Gute“, war TVK-Trainer Andi Kunz sichtlich betroffen.
Als das Spiel endlich starten konnte, merkte man auf beiden Seiten, dass der Vorfall beim Aufwärmen seine Spuren hinterlassen hatte, denn die Mannschaften agierten hüben wie drüben sehr unsicher, nach 8 Minuten stand es gerade mal 1:1. Andi Kunz zeigte sich sichtlich unzufrieden, nahm die Auszeit und schwor seine Crew neu ein. Diese schaffte es daraufhin besser in einen Rhythmus zu kommen, aber der richtige Schwung fehlte nach wie vor. Immer wieder schlichen sich Ballverluste in das eigene Spiel ein oder die Fehler der Gegner wurden nicht vorteilhaft genutzt. So blieb die Begegnung bis zum 5:5 nach einer guten viertel Stunde weitestgehend ausgeglichen. Erst danach konnte sich der Odenwaldexpress, auch dank der bis dato vier verwandelten 7m-Strafwürfe durch Josip Punda, etwas absetzen und mit dem Spielstand von 8:10 wurden die Seiten gewechselt.
Bereits nach 44 gespielten Sekunden in Halbzeit zwei konnte Josip Punda erneut per Strafwurf treffen. Nummer 5 von letztendlich 9 Siebenmetern verwandelte er an diesem Abend. Pohlheim zeigte ein sehr hektisches Spiel und verstrickte sich auch immer wieder in Diskussionen mit den Unparteiischen. In dieser hitzigen Phase behielten die Jungs aus dem Odenwald aber die Nerven und zogen weiter ihr Ding durch. „Vor allem unsere Abwehr war kämpferisch unfassbar gut“, freute sich Andi Kunz. In der 42.Minute kam es dann zu einem sehr groben Foul von HSG-Spieler Maximilian Rühl an Tim Häufglöckner das wortwörtlich ins Auge hätte gehen können. Folgerichtig sah der Spieler dafür die rote Karte. Auch sein Mitspieler Lukas Happel musste kurz darauf vorzeitig zum Duschen. Nach der dritten 2-Minuten-Strafe war für ihn ebenfalls Schluss.
Die HSG versucht es nun mit einer vorgezogenen Deckung, doch Kirchzell machte seine Sache gut, ließ sich nicht beirren und schaffte sich immer wieder die nötigen Freiräume, um zum Torerfolg zu kommen. Auch Tobi Jörg konnte sich mit einem Wurf ins leere Tor der HSG in die Torschützenliste eintragen. So war beim Stand von 18:23 vier Minuten vor Schluss der Weg zum nächsten Auswärtssieg frei. Auch als Josip Punda wenige Sekunden vor Schluss noch „rot“ sah, schmälerte das nicht die Freude über diesen 21:25 Sieg.
Kirchzell konnte mit diesem Sieg den fünften Tabellenplatz halten und wird in den beiden verbleibenden Spielen für 2018 versuchen weiter nach oben vorstoßen zu können.
Doch dazu muss am kommenden Samstag erst einmal der derzeit dickste Brocken der Liga gepackt werden: das Auswärtsspiel in Gensungen/Felsberg. Hierzu sind die Fans des TVK herzlich eingeladen. Es fährt wieder ein großer Bus und es sind noch Plätze frei. Anmeldung bitte bei Gottfried Kunz.