Quelle: Handballwoche
Es war eine ziemlich bittere Saison, die der TV Kirchzell im vergangenen Spieljahr durchstehen musste. Schwache Leistungen oder unglückliche Auftritte, die knappe Niederlagen nach sich zogen, bedeuteten den sang- und klanglosen Abstieg aus der 3.Liga.
Der vormals stolze Zweitligist, für den zahlreiche Nationalspieler und Stars spielten, wagt nun einen radikalen Neuanfang in der Oberliga Hessen.Die Liste der bekannten Spieler, die einmal das rot-weiße Trikot trugen, ist lang: Petar Djordjic, Heiko Grimm, Markus Hock, Carsten Lichtlein, Andreas Kunz, Bernd Roos, Patrick Schmidt und Andreas Wolff gehören dazu. Gehörten diese acht Spieler einer Generation an und liefen gemeinsam in einem Team auf – es müsste in der Bundesliga wohl kaum in Abstiegsgefahr geraten. Doch in Kirchzell will man nicht in der Vergangenheit schwelgen.
Der Blick ist vielmehr nach vorne gerichtet als nach hinten. Eine Sache haben sich die Verantwortlichen u Trainer Andreas Kunz für die inzwischen wieder laufende Saison auf die Fahne geschrieben: Der TVK möchte den Gegnern „auf die Nerven gehen“. Auch wenn der Start mit 3:3 Zählern nicht unbedingtgelang – erst am dritten Spieltag langte es gegen die ESG Gensungen-Felsberg zum ersten Saisonsieg. Es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis die neu formierte Mannschaft wieder ein ernsthaftes Wörtchen in der Spitzengruppe mitsprechen wird. Vor allem die Abgänge von Kapitän Dino Corak (TV Großwallstadt) und Torjäger Felix Spross (HSC Coburg) schmerzen.
Dazu gingen noch Sandro Friedrich (HSG Rodgau Nieder-Roden), Dennis Weit (Eintracht Hildesheim), Lucas Bauer (MSG Groß-Bieberau), Felix Mann (Rot-Weiß Babenhausen) und Robert Heinemann(Mecklenburger Stiere).
Die hochkarätigen Abgänge konnten nicht adäquat ersetzt werden. Richtige Zugänge zählt Trainer Kunz nur zwei. Allein Jonas Wuth (HSG Kahl/Kleinostheim) und Brian Heinrich (TVG Junioren Akademie) schlossen sich dem Drittliga-Absteiger an. Ansonsten wurde der Kader mit Spielern aus der zweiten Mannschaft und der Jugend ergänzt. Um unter dem früheren Bundesliga-Spieler Kunz spielen zu dürfen, bedurfte es übrigens einer besonderen Qualifikation oder besser körperlichen Vorgabe: Vor allem sind es Kirchzeller, die das Herz am richtigen Fleck haben“ sagte Kunz, dessen Team am Wochenende bei der MSG Umstadt/Habitzheim mit 24:23 gewann.