Die einzig gute Nachricht zuerst: Auch bei unvorhersehbaren Aussetzern sind es nur zwei Minuspunkte, die am Ende einer Niederlage zu Buche stehen.
„An Tagen wie diesen“ lautet ein Hit der Kultband „die toten Hosen.“ So oder ähnlich könnte der negative Leitspruch des TVK am vergangenen Spieltag geheißen haben. Es gibt also Abende, da läuft rein gar nichts zusammen, man möchte sehr gerne im Hallenboden versinken.
So geschehen am gestrigen Samstagabend beim Spiel des TV Kirchzell gegen den Longerichen SC Köln in Miltenberg.
Mit einer unglaublichen und in dieser Höhe auch verdienten 23:32- Packung hatte ein sichtlich geknickt wirkender TV Kirchzell das hoffnungslose Nachsehen. Wenn dabei noch Tobias Jörg bester Kirchzeller Spieler ist, sagt das eigentlich alles über das Negative aus. Zudem fehlte Rückraumkanonier Joshua Osifo krankheitsbedingt recht schmerzlich und als Alternative doch sehr.
Im Stile einer Spitzen- und Klassemannschaft legten sich die Gäste den TVK immer wieder zurecht, spielten kalt wie eine Hundeschnauze, ließen dem Gastgeber nicht den Hauch einer Chance. Es war also ohne Wenn und Aber ein überaus gebrauchtes Unterfangen beim TV Kirchzell.
Kirchzell versuchte vieles, prallte im Angriff jedoch immer wieder am flexiblen Abwehrbollwerk des Gegners ab. Unglaublich viele technische Fehler und unnötig vergebene Würfe bestrafte Köln zudem sofort und unausweichlich, hatte stets die besseren Antworten sowie Alternativen parat.
Nun heißt es, unbedingt den Mund sauber abputzen und sich auf die kommende Auswärtspartie konzentrieren.
Mit der nicht guten samstäglichen Leistung werden die Trauben am Abend des 15. März in Opladen wohl ebenfalls sehr hoch hängen. TUS 1882 Opladen bekam in Saarlouis zuletzt ebenfalls eine heftige 35:25- Packung eingeschenkt und wird diese Scharte daheim bestimmt ausmerzen wollen.
Kirchzell jedoch will die insgesamt 550 Kilometer-Reise nicht als Ausflugsfahrt verstanden wissen, vielmehr sollen zwei Pluspunkte im Heimgepäck verstaut werden.
Karlheinz Dolzer