TV Kirchzell – TV Langenselbold 26:25 (14:14)
Natürlich hatte die Mannschaft die Niederlage im letzten Spiel in Langenselbold gewurmt. Eine unfassbar starke Hinrunde wurde durch diese eine Pleite etwas getrübt. Aber das solch eine Serie abrupt reißen kann, ist in einer ausgeglichenen Liga nicht verwunderlich. Der TVK war nun auf Wiedergutmachung aus, man wollte sich das Selbstvertrauen zurückholen und eine Reaktion zeigen. Wie der Spielplan so wollte, traf die TVK-Sieben erneut auf Langenselbold.
Wieder musste die Kirchzeller Truppe einige schmerzhafte Ausfälle verkraften, konnte aber mit Vanessa Repp und Sabrina Kunz auf wichtige Stützen in der Abwehr zurückgreifen. Genau dort erhoffte sich die Mannschaft eine entscheidende Verbesserung zum ersten Vergleich. Die ersten 30 Minuten waren ein hin und her, mal lagen die Gäste vorne, dann wieder der TVK. Die TVK-Verteidigung hatte besseren Zugriff, zeigte sich auch variabler als im Hinspiel, und Nicole Schmitt setzte mit zwei 7m-Paraden in Halbzeit Eins gleich Duftmarken. In der Offensive bekamen die Zuschauer Licht und Schatten geboten. Gut herausgespielte Aktionen und einfache Ballverluste wechselten sich zeitweise ab, unserer Mannschaft fehlte die Leichtigkeit. Mit zunehmender Dauer stabilisierte sich der Angriff und reduzierte die Fehlerzahl, was in einem gerechten 14:14 zur Pause endete.
Der entscheidende Schachzug kam von Co-Trainer Johannes Zang für die zweite Hälfte. Eigentlich war die Leistung der Vorderleute von Josie Schmelzer, die zu Beginn des zweiten Spielabschnitts ins Tor kam, bis auf wenige Ausnahmen recht ordentlich. Doch wie es manchmal im Handball so ist, Probleme vorne werden durch eine Veränderung hinten gelöst. Die Umstellung auf 5+1 gegen die frühere Bundesliga-Spielerin Ruppert im rechten Rückraum entwickelte sich zum Glücksgriff. Man konnte so das Aufbauspiel stören und stand dichter im Innenblock. Auch reduzierte man das hohe Tempo bei eigenem Ballbesitz und verhinderte so weitere einfache Kontertore. Dennoch lief der TVK bis zur 45. Minute kontinuierlich einem Rückstand hinterher. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Torjägerin Sophia Rebmann frühzeitig an der Hand und konnte danach nicht mehr eingesetzt werden. In die Bresche sprang aber ausgerechnet die Jüngste im Team. Trixi Gläser, die den schwierigen Part gegen Ruppert herausragend deckte, glänzte auch dann im Angriff mit Einzelaktionen im Rückraum. In der packenden Schlussphase, in der das Spiel auf Messers Schneide stand, erkämpfte sich die Defensive 90 Sekunden vor Ende den Ball und hatte beim Stand von 26:25 alle Trümpfe selbst in der Hand. Nach eigener Auszeit gelang es noch etwas Zeit von der Uhr zu nehmen und mit einer gelungenen Aktion sollte der entscheidende Treffer her. Leider ließ Vanessa Repp diese Gelegenheit liegen, Langenselbold ging volles Risiko, doch der Gegenstoßpass ging ins Leere. In den letzten 10 Sekunden ließen Theresa Schneider und Co. nichts mehr anbrennen!
Dank der starken Unterstützung der treuen Fans, großem kämpferischen Einsatz und auch etwas Glück, siegte unsere Truppe in diesem Krimi.
TVK: Josie Schmelzer, Nicole Schmitt; Karin Kunz, Lena Zang 5/3, Johanna Kempf 3/1, Sophia Rebmann 5/2, Vanessa Repp 5/1, Sabrina Kunz, Trixi Gläser 4, Marie Schneider, Franziska Kempf 1 und Theresa Schneider 3.